DER ISLAM

Wahrlich, die Religion vor Allah ist Islam. Und die, denen das Buch gegeben ward, wurden uneins, erst nachdem das Wissen zu ihnen gekommen war, aus gegenseitigem Neid. Und wer die Zeichen Allahs leugnet - dann, wahrlich, ist Allah schnell im Abrechnen.

Islam Der wahre Weg zu Allah

بِسْمِ اللّٰهِ الرَّحْمٰنِ الرَّح۪يمِ

DAS ERLAUBTE UND DAS VERBOTENE

 

 AL-HALAAL WAL-HARAAM

 

Das Leben bietet uns zahlreiche, natürliche Köstlichkeiten.  In dem Moment, wo die ersten beauftragten Menschen Adam (a.s.) und Hawwa' (r.a.) sich auf der Erde befanden, war alles für sie bereit: natürliches Essen und natürliches Trinken.  Die frische, saubere Natur wurde ihnen zur Verfügung gestellt, um darauf zu leben, um ihr reichhaltiges Angebot zu genießen.  Der körperlich aus Erde erschaffene Mensch hatte die besten Voraussetzungen auf der Erde gefunden, seine menschlichen Bedürfnisse zu stillen.  Frische Luft, reines Wasser, kostbares Obst und geschmackvolles Gemüse usw.

 

Das Erscheinen des Menschen hatte auf die Welt etwas noch nie Gesehenes gebracht, nämlich bewusst zu handeln.  Der Mensch unterscheidet sich von den anderen Geschöpfen durch das Bewusstsein.  Der bewusste, vernünftige, sich beherrschende Mensch hat mit der Religion bzw. mit Halaal (=Erlaubtem) und Haraam (=Verbotenem) zu tun.  Wie wir schon erwähnt haben, waren die ersten Menschen Adam (a.s.) und seine Frau Hawwa (=Eva) (r.a.) beauftragt, das Erlaubte zu tun und das Verbotene zu unterlassen.  Die Geschichte des Erlaubten und Verbotenen hängt mit der Schöpfungsgeschichte des Menschen zusammen.  Daher wollen wir uns die Schöpfungsgeschichte des Menschen in Erinnerung rufen:

 

Als Allah (s.t.) den Engeln sagte, dass Er den Menschen aus Erde erschaffen und ihn als Seinen Halifah (=Stellvertreter) auf die Erde schicken wollte, sagten die Engel: "0 unser Herr!  Wir loben und preisen Dich.  Warum willst Du denjenigen erschaffen, der auf der Erde das Blut fließen lassen wird?" Allah sagte: "Ich weiß, was ihr nicht wisst." (AI-Baqarah 2:30)

 

Allah erschuf Adam (a.s.) aus der Erde und befahl den Engeln, sich vor Adam zu verbeugen.  Alle Engel verbeugten sich gleich, außer Iblis, dem Teufel.  Allah fragte Iblis: "Warum hast du dich geweigert, dich vor Adam niederzuwerfen?" Iblis behauptete, dass er besser als Adam (a.s.) sei, dass Allah Adam aus Erde, den Teufel aus Feuer erschaffen habe.  Da sagte Allah dem Teufel: "Hinaus mit dir aus dem Paradies!  Wahrlich, du bist einer der Gedemütigten." Der Teufel flüchtete und sagte: "Gib mir eine Frist bis zum Tage der Auferstehung." Allah sagte: "Wahrlich, dir ward eine Frist gegeben. (Al-Araaf  7:12-15)

 

Nachdem Allah (s.t.) Adam (a.s.) und seine Frau Hawwa' erschaffen hatte, ließ Er sie im Paradies leben.  Das Paradies war das erste Geschenk Allahs an Adam (a.s.) und seine Frau.  Das, was wir als göttliche Belohnung betrachten und zu erreichen hoffen, wurde durch Allahs Gnade unseren Urgroßahnen von Anfang an gegeben.  Alles war erlaubt, nämlich nach Herzenslust essen, trinken und unbeschwert die Zeit im Paradies genießen.  Nur durften sie sich einem bestimmten Baum nicht nähern.  Das war ihnen verboten.

Der Teufel, der die erste Sünde begangen hatte, verwirrte Adam (a.s.) und Hawwa' (r.a). Sie näherten sich dem verbotenen Baum und aßen seine Früchte.  Sie mussten die Konsequenzen tragen.  Allah (s.t.) schickte sie in die Welt fort.  Sie baten Allah um Seine Verzeihung, und Allah hat ihnen vergeben.

 

Der Teufel, der es abgelehnt hatte, sich vor Adam (a.s.) niederzuwerfen, hat in der Schöpfungsgeschichte die erste Sünde begangen. Er hat Allahs Befehl nicht gehorcht und behauptet, dass er besser als Adam (a.s.) sei.  Nachher hat Allah dem Teufel verboten, noch länger in Seiner Gegenwart zu weilen, und ihn weggeschickt.  Er erlaubte ihm, bis zum Ende der Weltzeit zu leben, und stellte ihm frei, seine bösen Gedanken zu verbreiten.  Es ist zu beachten, dass Allah (s.t.) die Bitte des Teufels auch angenommen hat.  Denn Er ist der Schöpfer aller Geschöpfe, und man darf Ihn nicht fragen, warum Er dieses oder jenes gemacht habe.  Er ist souverän in Seinem Handeln, oder mit dem Ausdruck des Qur’an:

 

"Er wird nicht befragt nach dem, was Er tut bzw. wie Er handelt."(Al-Anbiyaa 21.23)

Im Paradies, das in den offenbarten Büchern ausführlich beschrieben wird, bestand das einzige Verbot darin, sich dem verbotenen Baum zu nähern.  Die Menschen, bzw.  Adam und Hawwa', waren im Paradies so frei, dass sie alles unternehmen und alles tun durften, was sie sich wünschten.  Ihre Freiheit sollte auch ihre Grenzen haben.  Es war ihnen verboten, einen einzigen Baum im Paradies zu berühren; das war das einzige Verbot Allahs für Adam und Hawwa, bzw. für die Menschen.

 

Ein Beispiel aus unserem Leben könnte das veranschaulichen: Es ist unstatthaft, zu einer Gartenparty eingeladen zu sein und sich nicht als Gast zu verhalten, sondern die Gastgeberrolle zu spielen. An einer Einladung teilzunehmen, bringt eine Menge Verpflichtungen mit sich: den Einladungstermin berücksichtigen, sich sorgfältig kleiden, mit den eingeladenen Gästen höflich sprechen usw.  Als Mensch auf der Erde Gast zu sein, bringt auch eine Menge Aufgaben und. einige Verbote mit sich.  Wenn wir es so sagen dürfen, dann ist in diesem Fall Allah, der Erhabene, unser Schöpfer und Gebieter, Gastgeber und Besitzer, Allah, dem wir unser Dasein verdanken.  Wir können unsere geistige, innere Aufmerksamkeit Allah, dem Erhabenen, in zweifacher Weise ausdrucken: Seinen Geboten gehorchen, Seine Verbote beachten.

Unsere bestimmten Pflichten im Islam werden wir in den nächsten Kapiteln kennen lernen.  Nun wollen wir uns mit dem Erlaubten und Verbotenen im Islam beschäftigen.

DAS ERLAUBTE

- Al-Halaal

 

Die Handlungen, die wir Muslime durchfuhren dürfen, heißen Halaal (=erlaubt).  Alle nützlichen, guten, sauberen, reinen und gesunden Dinge sind Halaal (erlaubt): essen, trinken, schlafen, heiraten, reisen usw. 

 

Im Qur’an heißt es:

"Heute sind euch die guten Dinge erlaubt worden. (Al-Maaidah 5.5)

 

Gemäß dem Qur’an wurde alles, was auf der Erde ist, zu Gunsten der Menschen erschaffen.

"Er ist es, der für euch alles auf Erden erschaffen hat." (Al-Baqarah 2:29)

Nach dieser Ayat ist also grundsätzlich und generell fast alles Halaal (=erlaubt).  Alle erlaubten Dinge vollständig aufzuzählen ist unmöglich.

"Und wenn ihr die Gnadenerweisungen von Allah aufzähltet, ihr könntet sie nicht berechnen." (Ibraahiim 14:34)

In einem Kapitel des Qur’an finden wir nacheinander 31 mal wiederholt folgendende Ayat:

"Und welche von den Wohltaten eures Herrn würdet ihr beide leugnen?" (Ar-Rahmaan 55:13)

Aber um zu zeigen, wie umfassend das Erlaubte ist, nennen wir einige Beispiele und fangen mit dem Stichwort Wasser an:

 

Wasser

Wir dürfen das Wasser trinken und benutzen.  Unser Körper besteht zu 70 % aus Wasser.  Alles was essbar und trinkbar ist, hat mit ihm zu tun.  Folgende Ayat drücken die unersetzbare Rolle des Wassers für Lebewesen am besten aus:

"Und wir schufen alles Lebendige aus dem Wasser." (Al- Anbiyaa 21:30)

"Sag: Was meint ihr, wenn euer Wasser eines Morgens versickert wäre, wer könnte euch Quellwasser bringen?" (Al- Mulk  67:30)

 

Die Rolle des Wassers in unserem islamischen Alltagsleben ist groß.  Die islamische rituelle Reinheit ist die erste Voraussetzung aller Gottesdienste.  Gottesdienst bedeutet, sich ehrerbietig an Allah zu wenden.  Es ist unerlaubt, ohne sich nach islamischen Vorschriften gewaschen zu haben, einen Gottesdienst zu erfüllen.  Andererseits ist das Wasser ein unerlässliches Mittel für Hygiene und Sauberkeit.

Drei Viertel der Erdoberfläche sind mit Wasser bedeckt.  Allah, der Erhabene, hat uns in seiner Gnade das Wasser gegeben.  Es liegt an uns, das Wasser vernünftig zu nutzen und nicht zu verschmutzen.  Meeresprodukte sind uns erlaubt.

 

Obst und Gemüse

Unsere Erde ist, wie alle bis zur heutigen Zeit gemachten Entdeckungen und Forschungen zeigen, der einzige Planet, auf dem es möglich ist, Ackerbau zu betreiben.  Wahrscheinlich wurde noch kein Buch geschrieben, in dem die zahllosen Obst- und Gemüsesorten aufgelistet sind.  Diese unzählbaren und kostbaren Arten von Obst und Gemüse sind erlaubt (=Halaal).  Es gibt auch keine einzige Ausnahme.  Jede von ihnen hat ihr eigenes Aussehen und einen wunderbaren Geschmack.  Im Qur’an heißt es:

"Und Er sandte vom Himmel herab Wasser und brachte dadurch zu eurem Unterhalt die Früchte hervor." (Al-Baqarah 2:22)

Den Jahreszeiten entsprechend werden sie nacheinander reif und kommen auf den Esstisch.  Es liegt an uns, davon nach Herzenslust zu essen, ohne jedoch den Anteil der Armen zu vergessen sowie Allah, dem Erhabenen, zu danken.

 

Fleisch und Fisch

Im allgemeinen sind alle essbaren und hochwertigen Arten von Fleisch und fast alle Fischarten erlaubt.  Rind, Schaf, Ziege, Kamel, Geflügel und Wild, tausende verschiedene Arten von Fisch, von denen jede ihren eigenen Geschmack und Nährwert hat.  Sie sind mehr als wir brauchen.  Im Qur’an heißt es:

"Erlaubt ist euch das Wild des Meeres und seine Speise." (Al-Maaidah 5.96)

'Und Er ist es, der das Meer bereit gestellt hat, damit ihr daraus frisches Fleisch esst." (AI-Nahl 16:14)

Raubtiere und Raubvögel sind nicht erlaubt.  Es ist strengste Vorschrift, den Namen Allahs auszurufen, bevor wir ein Tier schlachten.  Das bedeutet, dass wir nur im Namen Allahs und Seinem Befehle gehorchend das Leben eines von Allah, dem Einzigen, erschaffenen Tieres beenden dürfen.

 

Studieren und Forschen

Lernen, Studieren, Forschen sind Fähigkeiten, die nur der Mensch hat.  Er ist in allen Bereichen des Lebens lernfähig.  Der erste Mensch bzw. Adam (a.s.) bewies seine Lernfähigkeit in der Ewigkeit den Engeln gegenüber.

Immer wenn es um Lernen und Lehren geht, erinnern wir uns der erstoffenbarten Ayat im Qur’an

"Lies im Namen deines Erhalters, der erschuf.  Er erschuf den Menschen aus einer Keimzelle.  Lies, und dein Erhalter ist der Edelmütigste, der durch die Feder gelehrt hat.  Er hat den Menschen gelehrt, was er nicht gewusst hat." (Al-Alaq 96:1-5)

 

Nach dem Wortlaut dieser Ayat sind Lernen und Forschen nicht nur erlaubt (=Halaal), sondern auch Pflicht.  Lernen, studieren und forschen soll der Mensch, um die Feinheit der Schöpfung zu entdecken und dadurch den richtigen religiösen Glauben zu vervollständigen. Wie wir gesagt haben, ist es fast unmöglich, die vom Islam erlaubten Dinge und Handlungen zu zählen.  Kurz gesagt, alles außer dem, was im Qur’an und im Hadis verboten ist, ist Halaal (=erlaubt).  In diesem Zusammenhang wollen wir uns an die Ayat erinnern:

"0 ihr Gläubigen.  Verbietet euch nicht die guten Dinge, welche Allah für euch erlaubt hat, und begeht keine Übertretung.  Wahrlich, Allah liebt die Übertreter nicht." (Al-Maaidah 5:87)

 

 

Sprich: «Er ist Allah, der Einzige;  Allah, der Unabhängige und von allen Angeflehte.

 Er zeugt nicht und ward nicht gezeugt;  Und keiner ist Ihm gleich.»

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